Wenn der Bauch nicht zur Ruhe kommt – Reizdarm, Verdauung und die Rolle des Mikrobioms
- Internistische Praxis Xanten | M. Kleeblatt 🍀
- 11. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Ihre Gesundheit im Fokus bei der Internistischen Praxis Xanten

Blähungen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung – viele Menschen leiden regelmäßig unter Verdauungsbeschwerden, ohne dass sich eine klare Ursache finden lässt. Oft steckt ein sogenanntes Reizdarmsyndrom (RDS) dahinter – eine funktionelle Magen-Darm-Störung, die zwar harmlos, aber sehr belastend sein kann. In den letzten Jahren ist auch das Mikrobiom, also die Gesamtheit der Darmbakterien, in den Fokus gerückt – denn es spielt eine Schlüsselrolle für unsere Verdauung und unser Wohlbefinden.
Was ist ein Reizdarm?
Das Reizdarmsyndrom ist eine chronische Funktionsstörung des Darms, bei der keine organische Erkrankung nachweisbar ist. Die typischen Beschwerden sind:
▪︎ Bauchschmerzen oder -krämpfe
▪︎ Blähungen und Völlegefühl
▪︎ wiederkehrender Durchfall, Verstopfung oder ein Wechsel beider Zustände
▪︎ das Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können
Die Symptome treten meist über mehrere Wochen oder Monate auf und können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie verschlechtern sich häufig durch Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder hormonelle Veränderungen (z. B. bei Frauen während der Periode).
Die Rolle des Mikrobioms
Unser Darm beherbergt rund 100 Billionen Bakterien, die für uns lebenswichtig sind. Diese Mikroorganismen helfen bei der Verdauung, produzieren Vitamine, schützen vor schädlichen Keimen und unterstützen unser Immunsystem. Eine Störung des Gleichgewichts dieser Bakterien (Dysbiose) kann die Darmfunktion erheblich beeinflussen – und steht inzwischen in engem Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom, aber auch mit vielen anderen Erkrankungen wie Allergien, Autoimmunerkrankungen oder chronischer Erschöpfung.
Das Mikrobiom kann durch folgende Faktoren aus dem Gleichgewicht geraten:
▪︎ Antibiotika oder andere Medikamente
▪︎ stark verarbeitete, ballaststoffarme Ernährung
▪︎ Stress
▪︎ Infektionen (z. B. nach Magen-Darm-Grippe)
▪︎ Umwelteinflüsse
Wie wird ein Reizdarm diagnostiziert?
Die Diagnose „Reizdarmsyndrom“ ist eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet: Erst wenn ernsthafte Ursachen wie Entzündungen, Infektionen, Unverträglichkeiten oder Tumorerkrankungen ausgeschlossen wurden, kann die Diagnose gestellt werden.
Wichtig ist: Ähnliche Beschwerden können auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Zöliakie oder Laktoseintoleranz auftreten – daher ist eine gezielte Abklärung wichtig.
Was kann man tun?
Beim Reizdarmsyndrom gibt es keine „Standardtherapie“, da die Beschwerden individuell sehr unterschiedlich sind. In vielen Fällen helfen:
▪︎ Umstellung der Ernährung
▪︎ gezielte Ballaststoffzufuhr
▪︎ Probiotika zur Stabilisierung des Mikrobioms
▪︎ Entspannungsverfahren (z. B. Atemtechniken, Yoga, autogenes Training)
▪︎ ggf. medikamentöse Therapie je nach Beschwerdebild (z. B. krampflösende Mittel, pflanzliche Präparate, Prokinetika)
Entscheidend ist, dass die Behandlung auf die individuelle Situation abgestimmt wird – dafür braucht es eine sorgfältige Diagnostik.
Verdauungsbeschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität stark – doch sie sind oft behandelbar. Der Reizdarm ist eine reale Erkrankung mit vielen Facetten, die ernst genommen werden sollte. Das Mikrobiom ist dabei ein wichtiger Schlüssel zu langfristiger Gesundheit.
In der Internistischen Praxis Xanten stehen Ihnen folgende Untersuchungen zur Verfügung, um Ihre Beschwerden abzuklären und gezielt zu behandeln:
▪︎ Ärztliches Gespräch und ausführliche Anamnese
▪︎ körperliche Untersuchung
▪︎ Blut-Labordiagnostik
▪︎ Gesundheitsuntersuchung - Check up (Vorsorge)
▪︎ Stuhluntersuchungen
▪︎ Ultraschalluntersuchung (Abdomensonographie)
▪︎ Überweisung zur Darmspiegelung (Koloskopie) bei Bedarf
▪︎ Therapiebegleitung und Verlaufskontrolle
▪︎ Ausschluss anderer Ursachen
Stammpatienten können Termine jederzeit telefonisch oder direkt über unsere Webseite vereinbaren. **
Tel.: 02801 984 410
E-Mail: info@gp-xanten.de
Ihr Team der Internistischen Praxis Xanten Dr. Carlos Marengo & Dr. med. Michael Schmitz
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